Täglich liest man Horrormeldungen über Tierleid, man erträgt es häufig gar nicht mehr und scrollt weiter. Aber bei manchen Sachen stockt einem der Atem und man muss doch mehr lesen als man ertragen kann. So geschehen, diese Woche in Ungarn.
Im Bezirk Bács-Kiskun in Ungarn wurde eine „Zuchtanlage“ eines Niederländers entdeckt und von einer ungarischen Tierschutzorganisation 71 Hunde (Staffortshire-Terrier, Pitbull-Terrier und weitere Molosser – Arten) befreit. Auch 2 Pferde wurden beschlagnahmt. Es war für die Tierschützer gar nicht so einfach. Wie wir es schon so oft gehört haben, möchte die Polizei von solchen Sachen nicht viel wissen, aber die Tierschützern waren hartnäckig. Mit den dortigen Notaren konnten sie es letztendlich doch erzwingen, dass die Tiere alle beschlagnahmt wurden.
Was sich den Tierschützern bot war ein Bild des Grauens. Ganz viele Tiere hingen an Ketten, hatten offene Wunden, Bisswunden, waren unterernährt und haben teilweise ihre toten Artgenossen gefressen um zu überleben.
Ungarns Tierheime sind vollgestopft mit Pit und Staff – die Tiere werden dort immer noch gezüchtet und für Hundekämpfe benutzt (ist zwar nicht erlaubt – aber man sieht ja es geht ja trotzdem) Auch unter vielen jungen Menschen ist es dort schick so einen Hund zu haben, das stärkt ja das Selbstbewusstsein. Irgendwann ist der Zauber dann vorbei und auch das Interesse – schwupp wird er kurzerhand mal ausgesetzt oder ins Tierheim gesteckt (besser gesagt beim Tierheim angebunden – Abgaben kosten auch dort Geld).
Wenn wir vor Ort sind, sind wir immer wieder schockiert wieviel Hunde dieser Rassen in den Tierheimen sitzen ohne jegliche Vermittlungschancen.
Auch bei dieser Rettungsaktion waren viele Hunde dabei die kaum Kontakt zu Menschen hatten und gar nichts kannten. Alle Tiere sind krank und behandlungsbedürftig. Es erklärten sich einige Tierheime in Ungarn bereit die Hunde aufzunehmen. Ob alle Hunde rehabilitiert werden können ist leider ungewiss 🙁
Wieder stellt man sich die Frage – warum ziehen Menschen immer wieder nach Ungarn um dort ihr perfides Treiben fortzusetzen? Immer häufiger gibt es in Ungarn das Problem, dass Hunde von Immigranten aus Westeuropa in schlimmen Verhältnissen gehalten wurden und befreit werden mussten. 5 Hunde hatten holländische Chip – Nummern d.h. er hatte die Tiere von den Niederlanden mit nach Ungarn genommen. Alle anderen Tiere hatten keinerlei Registration.
Hier muss in Ungarn noch viel getan werden um solche Machenschaften zu unterbinden. Wir erleben es immer wieder das viele Ausländer dort ihr schmutziges Geschäft ausüben weil es zwar Gesetze und Vorschriften gibt, aber niemand richtig Interesse dafür hat es bei Verstößen zu ahnden.
Grosses Lob an diese Tierschutztruppe – nur so kann es sich in eine gute Richtung entwickeln.
Die Tierhilfe Zala hat so ein Tier auch aufgenommen – es ist Mimosa, eine Hündin mit gerade mal 4 Jahren, kaputt und unterernährt mit Herzproblemen. Wenn man die Fotos sieht blutet einem das Herz. Sie hat ein sehr liebes Wesen und wie man in dem kleinen Film im Album sehen kann, ist sie auch verträglich mit anderen Hunden.
Alle Fotos von Mimosa kann man sich im Album ansehen – bitte nachfolgenden Button anklicken! Die komplette Geschichte der Rettung in Ungarn kann man mit vielen Fotos unter nachfolgendem Button auf facebook einsehen (in Ungarisch).