Tierheim Nagykanizsa – ARCHIV –
Tierheim Nagykanizsa
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Betreuung durch Tierheimleben in Not e.V. seit August 2012
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Durchschnittliche Belegungszahl an Hunden 140-180
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Integrierte Tötungsstation (Quarantäneeinheit) teilweise aktiv
aggressive und kranke Hunden werden oftmals eingeschläfert
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Das Tierheim hat auch eine Katzenstation
Man kann nicht jedem helfen – November 2024
2012 besuchten wir das TH Nagykanizsa das erste mal als wir auf der Durchreise nach Kaposvar waren. Es dauerte lange bis wir es fanden, Passanten die wir fragten, sogar Polizisten, wussten nicht mal wo es war. Letztendlich fanden wir es. Wir wurden freudig begrüsst und ließen viele Spenden dort. Uns war klar, dort muss geholfen werden. Das TH war überfüllt, viele Hunde an der Kette. Mit Hilfe eines Übersetzers konnten wir über die Jahre hinweg vor Ort wirklich etwas bewirken. Viele Tiere fanden ein neues Zuhause in D, A und auch über weitere Partnerorganisationen, mit denen wir zusammen arbeiten.
2015 erhielten wir sogar den Uszkar Dij – einen ungarischen Preis für die Unterstützung des Tierheimes und ein Film der im ZDF lief wurde dort gedreht. Wir freuten uns, dass wir Dank unserer Hilfe so einen Preis bekamen und dachten, wir sind auf dem richtigen Weg. Es wurden viele Projekte finanziert, Futterlieferungen, Kastrationen, Impfungen etc. Viele Hunde fanden ein neues Zuhause, auch traumatisierte und sehr alte und kranke Hunde. Wir investieren Summen im höheren 5stelligen Eurobereich. Vieles war noch geplant u.a. ein Bereich wo die Tiere nach einer Kastration oder wenn sie krank waren, in einem beheizten Zimmer unterkommen konnten. Dies gab es alles nicht und frisch kastrierte Tiere wurden bei Minusgraden in eiskalte Zwinger im Telep untergebracht.
Es war vielen in der Stadt bekannt, dass wir dort helfen und sie sahen in uns plötzlich eine Art „Retter“ . Eine Seite über das Tierheim tat sich für uns auf die wir nicht kannten. Es wurde uns erzählt von Tötungen, abgewiesenen freiwilligen Helfern weil sie Mißstände sahen die nicht tragbar waren, Erlebnisse ehemaliger Mitarbeitern die ihnen den Atem raubten. Futter das wir dort als Spende abgaben wurde anstatt den Tieren zu geben verkauft. Bei einem organisierten Flohmarkt mit Produkten aus Deutschland sahen wir mit eigenen Augen, wie Produkte in den Fahrzeugen der Tierheimleitung verschwanden. Es gäbe noch viel mehr aufzulisten…Wir staunten nur noch, konnten es irgendwie nicht glauben.
Es war dann auch eine Zeit des Umbruchs, als sich ein Teil der Führungsriege im Tierheim änderte. Wir wurden mit der Zeit achtsamer, sicherlich es gab Situationen die es in einem deutschen Tierheim nie gegeben hätte, wir als Verein konnten es nur ansprechen und unsere Hilfe anbieten. Der Druck auf unseren Verein wurde enorm groß als wir von einem anderen ungarischen TS Verein massiv unter Druck gesetzt wurden der von uns verlangte, einen Privatdetektiv auf das Tierheim anzusetzen und wir natürlich auch die Kosten tragen sollen. Dies verneinten wir natürlich, sowas widerspricht den Grundsätzen eines gemeinnützigen Vereines und ist eine Sache die nur in Ungarn geregelt werden kann. Das ist Politik und geht weit über unsere Tätigkeit als Tierschutzverein hinaus. Dieser Verein war dann so nett und denunzierte uns bei dem besagtem Tierheim was dieses natürlich dazu veranlasste, den Helfervertrag mit uns sofort aufzulösen.
Auf Grund unserer Gesetzgebung und der Auflage vom Veterinäramt war es uns nicht mehr möglich ein Tierheim finanziell zu unterstützen, dass keinen Helfervertrag mit uns hat. Wir kannten viele der Hunde persönlich und wir waren in großer Sorge um die Tiere. Inzwischen bestätigte es sich auch, dass wirklich Tiere getötet wurden, welche die knurrten weil sie einfach nur Angst hatten oder auch als Rückläufer zurück kamen. Auch Tiere die zu lange im Tierheim waren wurden irgendwann getötet. Da wir ja auch mit anderen Tierheimen in Ungarn zusammen arbeiten wunderten wir uns häufig nur, dass diese eigentlich immer überfüllt sind, dieses Tierheim aber eigentlich immer eine überschaubare Anzahl an Hunden beherbergt. Was im angeschlossenen Telep geschieht hörten wir häufig, bestätigen können wir es nicht. Nur wurden wir sehr aufmerksam als wir von einem ehemaligen Gyepmester Fotos bekamen die zeigten, wie ein Welpe an Parvo elend zugrunde ging.
Nach einer Pause besuchten wir das Tierheim wieder und begannen wieder mit der Vermittlung von Hunden. Es lief wirklich eine zeitlang gut, wir konnten wieder für etliche Tiere ein Zuhause finden, zusammen mit unseren Partnervereinen. Einige Jahre lief es nun wirklich gut, wir waren auch häufig vor Ort, konnten Fotos und Filme machen und wenigstens für einige Tiere ein gutes Zuhause finden. Bis zum Frühjahr 2024.. wie wir im Nachhinein erfahren haben, verweigerte der jetzige Tierheimleiter Leuten aus Ungarn den Zutritt zum Tierheim weil sie den Zustand einiger Tiere bemängelten (sehr unterernährt nur noch Haut und Knochen), auch wie gefüttert wird (Futter einfach auf den Boden geworfen ohne Napf) . Das viele Zwinger verkotet und mit Urin verunreinigt sind. Ja, auch wir haben das bei Besuchen gesehen.
Ein Urteil hierüber wollen wir gar nicht abgeben! Wir kennen es aus anderen Tierheimen, dass es dort auch viele freiwillige Helfer gibt die bei solchen Arbeiten unterstützen. Wie können 2 Angestellte Mitarbeiter die Zwinger von 100-150 Hunden täglich alleine reinigen? Die Zustände der Böden war marode – ob das jemals eine Behörde prüfte wissen wir nicht und haben wir auch nicht hinterfragt. Dafür sind wir auch nicht zuständig, es ging uns lediglich um die Hunde und man muss lernen wenn man im Auslandstierschutz tätig ist, häufig mal ein Auge zuzudrücken. Das hier Handlungsbedarf ist müsste die Tierheimleitung und auch die Stadt sehen – das ist nicht unsere Aufgabe. Aber sollte Kritik aus der eigenen Bevölkerung nicht auch ein Anlass sein Sachen zu überdenken?
Unser Anliegen waren die Tiere und leider merkten wir im Verlauf des Jahres, dass wir plötzlich auf E-Mails an das Tierheim keine Antworten mehr bekommen. Daten der Hunde über unsere Frist erst in die Reiseliste eingetragen wurden (wir müssen zeitnah Hundetransporte anmelden) Wir sahen häufig Hunde die neu in das Tierheim kamen und baten um Infos zu dem Tier. Leute die mit Hunden aus dem Tierheim spazieren gingen schickten uns Fotos von Hunden wo sie uns baten, für sie ein Zuhause in Deutschland zu finden. Fragte ich beim Tierheim nach bekamen wir zur Antwort wir sollten Hunde von der Homepage nehmen. ABER leider war/ist diese alles andere als aktuell und zu 80% Hunde von Rassen die nicht nach D importiert werden dürfen
Besonders fragwürdig war, dass wir über 3 Monate keine Kostenaufstellung von Hunden bekamen die wir vom Tierheim übernommen hatten. Wir baten mehrmals uns diese zukommen zu lassen, aber wir bekamen keine Antwort. Wir fragten uns ob das Tierheim das Geld nicht braucht es wurde ja immer wieder um Hilfe gebeten in den sozialen Medien. So geht man eigentlich nicht mit jemanden um der Unterstützung anbietet. Wie wir später erfuhren, hat sich die Situation vor Ort mit den dortigen Tierfreunden, die des Tierheimes verwiesen wurden zugespitzt, wo die Tierheimleitung natürlich sofort wieder einen Zusammenhang mit uns „vermutete“.Aus Verzweiflung schrieben wir den Bürgermeister an mit all unseren Sorgen an Hörensagen und Erfahrungen und der Frage, ob man wirklich mit Vereinen so umgeht die eigentlich nur helfen wollen. Dies stellte sich leider als fauxpas heraus. Dieser war so nett und gab den Brief an die Presse und verabschiedete sich aus dem Amt.
Im Sommer machte auch das Veterinäramt eine Kontrolle im Tierheim. Der Amtstierarzt (dessen Tochter der Zutritt zum TH auch verweigert wurde) stellte fest, dass die Kanalisation nicht den ungarischen Gesetztesvorgaben entspricht. Diese Kontrolle hatte mit unserem Verein überhaupt nichts zu tun!
Es wurde eine Frist gesetzt die das Tierheim nicht einhielt und die Tierheimleitung dann erstaunt war, als ihnen die Genehmigung entzogen wurden. Aber eigentlich ein positiver Zustand für die Tierheimleitung – da sie sich jetzt in die Opferrolle manövrieren können und natürlich jeder Mitleid mit den Tieren hat. Und wie es in den sozialen Medien eben ist – jeder sieht alles nur von einer Seite – Hintergründe weiß keiner.
In einem Fernsehinterview mit der Tierheimleitung wurden natürlich wir als Drahtzieher benannt, wir wollten im Tierheim die Macht übernehmen, dass schon vor Jahren. Zudem haben wir ja mit den Einnahmen der Schutzgebühren der Hunde aus ihrem Tierheim richtig Geld verdient. Man kann immer nur so schlecht denken wie man selber ist! Bei den einen steht eben das Tier an erster Stelle, bei den anderen das Geld!
Wir wünschen den Tieren in diesem Tierheim, dass sie alle ein liebevolles Zuhause finden werden, wir haben es geliebt uns mit ihnen zu beschäftigen und neue, liebe Familien für sie zu finden. Wir wünschten, die Zustände wären dort wie in den anderen von uns betreuten Tierheimen mit vielen freiwilligen Helfern und Tierfreunden und einer Tierheimleitung wo das Tier an erster Stelle steht. Wir wissen aus Erfahrung, dass es in Ungarn auch anders laufen kann!
Tiere können über das Tierheim nach wie vor direkt adoptiert werden. Da sie aktuell keine Genehmigung haben, können auch keine Tracesmeldungen erstellt werden. https://eletter-kanizsa.hu/
„Jeder sieht nur das was er sehen will“ (Kurt Tucholsky)
TIN e.V. konnte das Tierheim in Nagykanizsa bisher mit Zwingerbauten und finanziell mit Spenden für den Ausbau des kleinen Tierarzthauses unterstützen. Für die Katzen wurde ein Holzhaus und ein Freilauf angeschafft. Desweiteren übernahm TIN e.V. die Kosten für grössere Futterlieferungen und Kastrationsaktionen im Stadtgebiet Nagykanizsa. Das Telep (Tötung) ist dem Tierheim angeschlossen, Neuankömmlinge verbringen dort die ersten 14 Tage. Aggressive Hunde werden oftmals eingeschläfert. Die Tierheimhunde bekommen, besonders an den Wochenenden, Besuch von Gassigängern. Im Sommer wird auch ein Kinderlager zusammen mit den Hunden veranstaltet. Unsere weitere Hilfe ist die Vermittlung von Hunden, Unterstützung bei der Futtermittelbeschaffung und bei Kastrationsaktionen. Auch Sachspenden wie Futter, Decken, Leinen, Halsbänder etc. werden immer wieder benötigt. Der ZDF-Beitrag über über TIN e.V. im Jahr 2015 wurde überwiegend im Tierheim in Nagykanizsa gedreht.